Sie können mit Klarna in 3 zinslosen Raten bezahlen 


Contattaci su Whatsapp

Blog

Dem Pferd vertrauen und dem Ozean lauschen: Giselas Erfahrungen auf dem Atlantik-Küsten Wanderritt

Giselas authentischer Bericht: sieben Tage zu Pferd entlang der Atlantikküste Marokkos – durch unberührte Natur, tiefe Verbundenheit und die herzliche Gastfreundschaft einer unvergesslichen Reise.

Dem Pferd vertrauen und dem Ozean lauschen: Giselas Erfahrungen auf dem Atlantik-Küsten Wanderritt

Gisela Schleske hat im April 2025 an dem Atlantik Küsten Wanderritt teilgenommen. Einige Tage nach ihrer Rückkehr schickte sie uns eine sehr liebenswerte E-Mail und einen Erfahrungsbericht, den wir gerne auf dem Blog teilen, weil er die Fragen beantwortet, die sich jeder vor der Abreise stellt.

Wenn auch Sie Zweifel haben, wenn Sie wissen wollen, wie einer unserer Ritte abläuft und wie sich unsere Pferde verhalten, dann kann Ihnen das am besten jemand aus eigener Erfahrung berichten.

Jetzt hat Gisela das Wort:

Nachdem ich den siebentägigen Wanderritt entlang der Atlantikküste zusammen mit „meinem“ Aragon genossen habe, möchte ich denjenigen, die nach mir starten werden, die Fragen beantworten, die mir vor meiner Abreise durch den Kopf geschwirrt sind.

Wie wird das Essen sein? Werde ich mich ausruhen können? Wie wird meine Beziehung zu meinem Pferd, zu der Gruppe und zu den Guides sein? Und wie wird mich Marokko empfangen? Jetzt, wo ich nach dieser wunderbaren Erfahrung wieder zu Hause bin, kann ich das Folgende berichten.

Meine reiterlichen Ausgangsbedingungen bei der Abreise

Als 60-jährige Ärztin aus Freiburg in Süddeutschland habe ich kein eigenes Pferd. Als Kind und Jugendliche war ich reiterlich vor allem im Gelände unterwegs und habe mir dabei selbst das Reiten beigebracht. Erst seit fünf Jahren reite ich nach einer 20 jährigen Pause wieder, seit zwei Jahren mit regelmäßigem Reitunterricht bei einer Dressurreiterin (vertikales Reiten Tamara Kubias), welche mir viel über pferdeschonenden Reitersitz vermittelt. Als Zuschauerinnen bei Kursen von Manuel Olivera in Waal hatte ich zudem die Gelegenheit von diesem auch über den guten Umgang mit Hengsten lernen zu können.

Essen und Schlafen: So lief es



Gleich bei der ersten Mahlzeit am Beginn unserer Tour in der Nähe von Agadir mit einem atemberaubenden Blick auf das Meer, war ich von der Qualität der Mahlzeit beeindruckt. Als Ärztin ist mir eine gesunde Ernährung wichtig. Die Zusammensetzung jeder Mahlzeit war genauso, wie es einer modernen gesunden Ernährung entspricht. Es gab täglich zweimal eine warme Mahlzeit mit viel frischem Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst, Fleisch, Fisch oder Eier, wobei stets auch eine rein vegetarische Ernährung angeboten wurde. Auch zum Frühstück wurden stets größere Mengen an 3-4 unterschiedlichen frisch gepressten Obst– und Gemüsesäften angeboten, sowie selbst gebackene Pfannkuchen. Das Essen wurde immer vom gleichen Koch zubereitet, keiner aus unserer 13-köpfigen Reitertruppe hatte jemals mit irgendwelchen Infekten zu kämpfen. Stets hatten wir ausreichend frisches Trinkwasser aus versiegelten Plastikflaschen.

Das Schlafen in Gruppen, in Zelten, war eine meiner Hauptsorgen. Stattdessen schlief ich jede Nacht tief und fest. Vielleicht wegen der bequemen Matratzen, der Berberteppiche auf dem Boden, der farbenfrohen Stoffwände, vielleicht aber auch wegen der Meeresbrise und dem leisen Atmen der Pferde, die direkt vor dem Zelt standen.

Die Campingtoilette war stets sauber und völlig geruchslos. Auch von meinen Mitreisenden habe ich erfahren, dass sie sich auf der Reise einer guten Verdauung erfreuen konnten. Vielleicht lag das auch an der Art der Ernährung mit vielen Ballaststoffen.

Wie hoch ist die körperliche Belastung?

Der Sattel war sehr bequem, so dass ich trotz der vielen Stunden täglich im Sattel keine Schmerzen oder Druckstellen hatte. Wider Erwarten hatte ich erst zwei Tage nach Beendigung des Rittes einen leichten Muskelkater. Mir ist es körperlich und seelisch in den 7 Tagen so gut gegangen, dass ich problemlos noch eine weitere Woche geritten wäre. Im Vorfeld hingegen hatte ich mich eher gefragt, ob es mir zu anstrengend werden könnte. Vielleicht war es auch die Begeisterung für die vielseitige Landschaft und die spannenden und so motivierten Pferde, die mich jede Stunde genießen lassen haben.

Wie sind die Pferde und wie werden sie behandelt?

Alle Pferde waren gesund, jedes mit glänzendem Fell und in gutem Ernährungszustand, alle waren gangfreudig und äußert trittsicher auch in schwierigem Gelände. Mich persönlich hat auch ihre körperliche Schönheit, ihrer Art, sich edel und sehr aufgerichtet zu bewegen, beeindruckt. Es sind keine stumpfen, apathischen Schulpferde, sondern äußerst lebendige, reaktionsfähige und auf den Menschen bezogene Tiere.

Mein Pferd Aragon hat sich überall berühren und problemlos satteln lassen. Jedoch hat es gedauert, bis ich herausgefunden hatte, mit welcher Bürste und mit welcher Intensität er auch gerne geputzt wird. Anfangs war er eher zurückhaltend, wenn ich ihn berührt habe. Später hat er meine Berührung genossen und ist einmal beim Kämmen der Mähne (er hatte eine 50 cm lange Lockenmähne) sogar eingeschlafen.

Eine Kollegin hätte sich ein sehr schmusiges Pferd gewünscht, was ihr Pferd nicht war. Mustapha, ein Bereiter, der auf dieser Tour nur mitgefahren ist, hat ihr den guten Umgang mit ihrem Pferd erklären müssen. Zum Schmusen hingegen war sie dann später bei zwei anderen Pferden, die stets offen für Streicheleinheiten waren.

Zur Ernährung der Pferde: Omar (der Beseitzer des Stalles) hat mir erklärt und gezeigt, dass ihm eine vielfältige Zusammensetzung des Futters aus mehreren Komponenten ein wichtiges Anliegen ist. Spannend war, dass die Pferde insgesamt weniger trinken und fressen als unsere Pferde in Deutschland. Sie sind nicht futterneidisch. Sie scheiden weniger aus und wirken auch bei längeren Nahrungspausen ausgeglichen und gesund. Sie versuchen nicht während des Rittes an Nahrung zu kommen.

Wie verhalten sich die Pferde in der Gruppe?

Ich war sehr gespannt, wie sich eine siebentägige Tour mit 16 Hengsten, (wobei eines der Pferde ein Wallach war), anfühlen würde. Zusammenfassend war es wichtig, ausreichend Abstand zwischen den Tieren zu halten und auch ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Tiere gerne enger miteinander laufen und welche Tiere besser Distanz voneinander haben sollten.

Mein Pferd Aragon hatte stets die Gesamtheit der Herde im Fokus, er stand jedoch so gut an meinen Hilfen, dass es auch möglich war, ihn unabhängig von der Herde zu reiten. So hat er es zugelassen, dass ich ihn beispielsweise im Galopp in meinem Tempo geritten bin, selbst wenn das bedeutet hat, dass er beispielsweise am Strand von den anderen Pferden im Galopp überholt wurde. Am liebsten ist er jedoch sehr lange und sehr schnell galoppiert, wenn ich es ihm erlaubt habe. Aber auch im vollen Lauf war er durch mich stets im Tempo zu regulieren. Ich war verblüfft, dass er körperlich scheinbar keine Grenzen hat und auch nach einem langen und anstrengenden Ritt durch Dünen, welche sich wie Tiefschneefahren angefühlt haben, so gerne und ausdauernd galoppiert ist.

Auch von einer anderen, sehr erfahrenen Mitreiterin, die mit ihren beiden Töchtern mitgeritten ist, (Profi im Pferdesport) habe ich gehört, dass ihrer Meinung nach ausnahmslos alle Pferde außerordentlich gut ausgebildet sind und bei einem durchschnittlich guten Reiter feinfühlig an dessen Hilfen stehen.

Vielleicht macht einen Hengst neben seiner körperlichen Schönheit auch aus, dass er so furchtlos ist? So war auffällig, dass alle Pferde keinerlei Angst hatten und nicht gescheut haben vor beispielsweise flatternden Gegenständen wie Plastiktüten, und Fahrzeugen aller Art (Busse, Lastwagen, Eselfuhrwerken), oder überraschenden Begegnungen mit anderen Tieren (Esel, Kamele, einer bellenden Hundemeute, einer unvermuteten Schaf– oder Ziegenherde), Touristen am Strand etc.

Wie sind die Guides?

Bei unserer Tour waren Erica, Hassan und Omar dabei. Erika und Omar sind die Besitzer des Stalles und sehr schöne Menschen, die sich als Ehepaar liebevoll zugetan sind. Hassan ist der größere Bruder von Omar. Er hat ein junges sehr schwieriges Pferd meist an der Spitze geritten. Es war für mich ein Genuss, ihn im Umgang mit dem Pferd zu beobachten. So hat er niemals dessen Hals eingeschränkt und ihn stets voran geritten.

Mir hat er gleich am Anfang gesagt, dass Aragon als Pferd reiterlich für mich eine große Chance bedeuten würde. Immer wieder hat er mir nette Kommentare zu meiner Art des Umgangs mit Aragon gegeben. Auch Mustapha, der diesmal als Bodentruppe dabei war, war stets aufmerksam. So hatte ich am zweiten Tag versucht, mit dem anfangs häufig laut wiehernden Aragon autoritärer umzugehen. Mustapha hingegen meinte, ich solle Aragon lieber Zucker geben, als streng mit ihm zu sein. Ich habe das in übertragener Weise so verstanden, dass ich Aragon mit konsequenter Sanftheit begegne.

Sein Wiehern unter dem Sattel in den ersten zwei Tagen habe ich dann so verstanden, dass ich ihm als Reiterin zu wenig Ruhe und Sicherheit vermitteln kann. Ich habe ihn dann reiterlich mehr gefordert, beispielsweise durch einen kleinen Seitengang oder einen kurzen Übergang von Schritt in den Trab und wieder vom Trab in den Schritt. Der Effekt war, dass er nach zwei Tagen nicht mehr das lauteste Pferd sein musste. Auch konnte er zunehmend geduldiger sein, wenn alle angehalten haben und hat nicht mehr durch Scharren und Schnauben die Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

Wie findet die Zuordnung von Pferd und Reiter statt?



Bereits bei der Anmeldung wird erfragt, welche Erfahrungen im Umgang mit Pferden bestehen und welche Wünsche der Reiter an sein Pferd hat. Es ist für Erika ein großes Anliegen, dass Pferd und Reiter gut zusammenpassen und sie nimmt sich vor dem Ritt einige Zeit dafür. Sie spricht alle Entscheidungen auch mit Omar ab, welcher dann mehr intuitiv darüber entscheidet.

Zu jedem Pferd erzählt sie eine schöne kleine Geschichte und erklärt, welchen Umgang sich das jeweilige Pferd wünscht. Am Ende des Rittes war jeder der 14 Reiter völlig von seinem Pferd überzeugt und fühlte sich mit diesem gut verbunden.

Es gab jedoch Unterschiede zwischen den Menschen in der Zeit, welche diese auch jenseits des Reitens mit ihrem Pferd verbringen wollten. Alle Bereiter waren stets bereit, Fragen zu beantworten und nach Bedarf auch das richtige Satteln nochmals zu überprüfen.

Mir hat sich vermittelt, dass sich die Guides über mein Bedürfnis gefreut haben, Aragon in seinem Wesen auch jenseits des Reitens genauer kennen zu lernen. Dadurch konnten die Beziehungen und das Vertrauen zwischen Mensch und Tier im Verlauf des Rittes wachsen. Es war deutlich, dass die Pferde gerne bei der Tour dabei sind und es genießen, sich in einer größeren Herde zu bewegen.

Wie war die Route?

Das Gelände ist vielseitig und anspruchsvoll. Auch die Pferde sind keine Anfängerpferde, sie können höchsten Ansprüchen an ein Pferd genügen. Sie verdienen es, mit einem zügelunabhängigen Sitz geritten zu werden. Wichtig ist auch, ihnen Vertrauen zu schenken. So hat Aragon vor einem schwierigen Abstieg stets kurz gezögert und Maß genommen über seine Trittfolge. Es wäre falsch gewesen, ihn dabei beispielsweise durch Treiben zu stören.

Ein Ritt durch dieses zum Teil anspruchsvolle Gelände mit steilen Abstiegen bedeutet, sich einer Kooperation zwischen Mensch und Pferd hinzugeben und dem Pferd in seiner Fähigkeit, den Menschen sicher zu tragen, vertrauen zu können.

Ich war verblüfft und begeistert über die Vielseitigkeit der Landschaft. So haben sich bäuerliche Landschaften mit zahlreichen Ziegen oder Schafherden abgewechselt mit rauen wüstenähnlichen Landschaften am rauschenden Meer. Wir haben Kamelbabies gesehen, welche sich durch uns erschreckt zu ihren Müttern gerettet haben, welche uns dann böse angezischt haben, was aber die Pferde völlig unberührt gelassen hat. Es gab einige Ziegen, welche mehrere Meter hoch in Argan-Bäume geklettert sind. Unsere Mittagspausen und auch Schlafplätze waren alle ausnahmslos von großer Naturschönheit mit Blick in die Ferne, oft auf das Meer.

Wie ist es in Marokko, als unbegleitete Frau zu reisen?

Ich war bereits das vierte Mal in Marokko. Vor etwa 20 Jahren waren die Händler wesentlich aufdringlicher und offensiver im Umgang mit den TouristInnen. Von Mal zu Mal ist mir aufgefallen, dass sich Marokko offenbar gut entwickelt und an die Gepflogenheiten des Umgangs mit Europäern gewöhnt hat. So habe ich mich sowohl in Essaouira, als auch in Marrakesch ungezwungen und frei bewegen können.

Es gibt nun überall auch moderne Restaurants und Cafés, welche im Sortiment und der Vielfältigkeit einem Café in beispielsweise New York nicht nachstehen. Gleichzeitig finden sich immer noch traditionelle Geschäfte und Restaurants. Seit ich Marokko kenne, haben sich die Straßenverhältnisse und auch die Beleuchtungen sehr verbessert.

Eindrücklich für mich ist die Freundlichkeit der Einheimischen. Ausnahmslos wird ein Lächeln oder ein Gruß mit einem Lächeln und Gruß beantwortet, sei es durch einen Bauer, Geschäftsinhaber, oder Obdachlosen oder einer Bettlerin auf der Straße. Mir ist zudem aufgefallen, dass Tiere offenbar einen hohen Stellenwert haben und beispielsweise die Straßenkatzen gefüttert und liebevoll behandelt werden.

Dem Pferd vertrauen und dem Ozean lauschen: Giselas Erfahrungen auf dem Atlantik-Küsten Wanderritt
Dem Pferd vertrauen und dem Ozean lauschen: Giselas Erfahrungen auf dem Atlantik-Küsten Wanderritt
Dem Pferd vertrauen und dem Ozean lauschen: Giselas Erfahrungen auf dem Atlantik-Küsten Wanderritt
Dem Pferd vertrauen und dem Ozean lauschen: Giselas Erfahrungen auf dem Atlantik-Küsten Wanderritt
JavaScript scheint in Ihren Browsereinstellungen deaktiviert zu sein.
Diese Website funktioniert möglicherweise nicht richtig.