Reittourismus ist nicht nur eine Art zu reisen: Es ist eine Lebenseinstellung. Es ist eine Gelegenheit, die Welt mit neuen Augen zu sehen, die Freiheit zu spüren, die nur die Natur bieten kann, und ein Abenteuer zu erleben, das Sie nie vergessen werden.

In einer Welt, die sich immer schneller dreht, wächst die Sehnsucht nach echtem Reisen
Wir träumen davon, das Tempo zu drosseln, überlaufene Wege zu verlassen, versteckte Pfade zu entdecken und den Lärm des Alltags gegen das Rauschen des Windes und die Klänge der Natur einzutauschen. Und was wäre, wenn der Schlüssel zu dieser Entdeckung ein weiser, starker und stiller Reisegefährte wäre?
Das ist der Kern des Reittourismus: eine Erfahrung, die einen einfachen Urlaub in ein Abenteuer für die Seele verwandelt. Und es gibt keinen besseren Ort dafür als Marokko – mit seinen endlosen Horizonten und seiner jahrtausendealten Kultur.
Was ist Reittourismus? Eine Definition, die über Worte hinausgeht
Der Begriff mag technisch oder sogar etwas spezialisiert klingen. Doch in Wahrheit ist der Reittourismus eine der menschlichsten und authentischsten Arten zu reisen. Ja, es geht ums Reiten – aber nicht im sportlichen oder rein freizeitlichen Sinn. Es geht darum, gemeinsam mit einem Pferd durch ländliche und natürliche Regionen zu reisen, in einer Beziehung des gegenseitigen Vertrauens.
Man bewegt sich auf alten, stillen Pfaden, wo das einzige Geräusch das Hufschlagen auf der Erde ist. Jede Wegbiegung bringt eine neue Entdeckung: eine Landschaft, eine Begegnung, ein Gefühl.
Es geht nicht nur darum, „auf einem Pferd zu sitzen“, sondern gemeinsam mit dem Pferd zu reisen – als gleichwertiger Partner. Das Pferd ist kein Werkzeug, sondern ein Begleiter. Einer, der zuhört, spürt, reagiert – und auf seine Weise lehrt.

Langsam reisen: das Wesen einer transformierenden Erfahrung
Reittourismus ist letztlich eine bewusste Entscheidung. In einer Welt, die Effizienz über alles stellt, ist es fast ein Akt des Widerstands, sich für Langsamkeit zu entscheiden. Man lässt das Auto, das Flugzeug, die schnellen Verkehrsmittel hinter sich – und vertraut dem uralten Rhythmus der Natur.
Jeder Tag im Sattel wird zur Geschichte. Es gibt keine festen Uhrzeiten, nur Sonnenuntergänge zum Nachreiten. Keine Warteschlangen, sondern versteckte Pfade. Die Langsamkeit wird zur Verbündeten, weil sie uns erlaubt, Dinge wahrzunehmen, die wir sonst übersehen würden: den Flug eines Vogels über den Dünen, den harzigen Duft der Arganbäume, die Stimmen der Hirten im Wind.
Man betritt eine tiefere Dimension, in der das Reisen nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich stattfindet.
Und Reittourismus ist nicht nur emotional – er ist auch eine bewusste Wahl. In Zeiten, in denen nachhaltiger Tourismus in aller Munde ist, bietet er eine konkrete Möglichkeit, ihn zu leben: minimale Umweltbelastung, respektvoller Umgang mit Tieren, Unterstützung lokaler Gemeinschaften und deren Traditionen.
Warum Reittourismus für dein nächstes Abenteuer wählen?
- Verbindung zur Natur: Zu Pferd erreichst du unberührte Orte – einsame Strände, alte Waldpfade – und erlebst die Landschaft in voller Intensität.
- Langsamer, nachhaltiger Tourismus: Reduziere deinen ökologischen Fußabdruck und genieße das Reisen in menschlichem Tempo.
- Kulturelle Authentizität: In Marokko bedeutet das, Minztee in einem Berberdorf zu teilen oder Geschichten am Lagerfeuer in der Wüste zu hören.
- Wohlbefinden: Die Verbindung zum Pferd wirkt beruhigend, stärkt das Selbstvertrauen und bringt inneres Gleichgewicht.
Warum Marokko das Land des Reittourismus ist
Wer auch nur einen Tag entlang der Atlantikküste Marokkos geritten ist, weiß: Hier ist jede Landschaft ein Gemälde, jedes Licht ein poetischer Filter. Marokko scheint geschaffen fürs Reiten.
Von endlosen Stränden, wo Ozean und Wüste sich begegnen, bis zu roten Hügeln, die ins Landesinnere führen – jede Etappe weckt das Gefühl ursprünglicher Entdeckung.
In Essaouira führt der Wind zu Pfaden, die in dichte Wälder aus Mimosen und Eukalyptus führen oder zu Berberdörfern, in denen die Zeit stillzustehen scheint. Das Pferd – leise und kraftvoll – ist der Schlüssel zu einem verborgenen Marokko, fernab touristischer Routen. Du trittst in Kontakt mit einer lebendigen Landschaft, die sich ständig verändert, und mit einer Kultur, die sich offen zeigt – für jene, die mit Respekt kommen.
Das Berberpferd: Seele und Stolz dieses Landes
In Marokko zu reiten bedeutet auch, eines seiner edelsten Wesen kennenzulernen: das Berber- oder Araber-Berber-Pferd. Es ist mehr als eine Rasse – es ist eine Tradition. Gezüchtet für schwieriges Gelände, widerstandsfähig, mit starkem, aber sanftem Charakter – das Ergebnis jahrhundertelanger Zusammenarbeit zwischen Mensch und Tier in oft extremen Bedingungen.
Wer auf einem Berberpferd sitzt, spürt sofort den Unterschied: Es ist wie ein Ritt durch die Geschichte. Ihre Augen strahlen Intelligenz, jeder Schritt zeigt Achtsamkeit – ihre Energie zeigt sich nicht in Kraft, sondern in Geduld und Ausdauer. Die Verbindung, die sich schon nach wenigen Stunden bildet, ist erstaunlich: Man vertraut, kommuniziert mit kleinen Gesten – und wird ein Team.
Und wenn ich noch nie geritten bin? Ist das auch etwas für mich?
Ja. Mit voller Überzeugung: Ja! Reittourismus ist für alle zugänglich – vorausgesetzt, er wird professionell und mit Sorgfalt organisiert. Beim Ranch de Diabat wird jede Tour an das Erfahrungsniveau angepasst. Vor dem Start gibt es immer ein Kennenlernen, Erklärungen und eine erste Kontaktaufnahme mit dem Pferd.
Anfänger werden achtsam begleitet, mit ruhigen Pferden und Schritt-für-Schritt-Anleitung. Tagesritte eignen sich perfekt für Einsteiger – einfache, aber eindrucksvolle Routen, vielleicht bei Sonnenuntergang zwischen den Dünen am Ozean. Die Aufregung beim ersten Aufsitzen verwandelt sich schnell in Vertrauen, Freude – und oft den Wunsch, wiederzukommen.
Starte mit einem unvergesslichen Erlebnis. Unsere Ausritte am Strand von Essaouira sind der perfekte Einstieg.

Für erfahrene Reiter: epische Abenteuer und endlose Stille
Doch Marokko hält auch Herausforderungen bereit – für alle, die mehr suchen. Mehrtägige Trekkings, meist über fünf bis sieben Tage, richten sich an erfahrene Reiter. Man durchquert abgelegene Gebiete, galoppiert kilometerweit an der Küste und schläft in Biwaks unter einem Himmel voller Sterne – ohne Laternen, nur Licht.
Jeder Tag hat seinen Rhythmus, jede Nacht erzählt eine neue Geschichte. In diesen Reisen entsteht die tiefste Verbindung zum Pferd. Man reitet, isst, schläft gemeinsam. Man lernt seine Reaktionen, seinen Rhythmus – und entdeckt, dass auch wir Menschen still zuhören können.
Stell dich der Herausforderung und erlebe ein Abenteuer, das du nie vergisst. Entdecke unsere 5- bis 7-tägigen Reittrekkings.
Vorbereitung auf das Abenteuer: Was du wissen solltest
Es braucht keine Spezialausrüstung. Lange Hosen, feste Schuhe, ein Sonnenhut, ein leichter Rucksack und ein Helm genügen. Sicherheitshinweise bekommst du vor Ort.
Kinder sind herzlich willkommen – begleitet von erfahrenem Personal und gut ausgebildeten Pferden. Die Kosten variieren je nach Dauer und Art der Erfahrung: ob einstündiger Ausritt, Tagesausflug oder mehrtägige Tour.
Die Reise beginnt dort, wo der Weg endet
Manche Reisen bucht man. Andere träumt man. Reittourismus ist beides. Eine echte Möglichkeit, etwas anderes zu erleben – tiefgründig, authentisch. Und vielleicht der Beginn eines neuen Blicks auf die Welt.
Im Schweigen der Dünen zu reiten, Tee mit einem alten Berber in einem abgelegenen Dorf zu trinken, den Atem des Pferdes zu spüren, während die Sonne am Horizont sinkt – das sind Momente, die man nie vergisst. Denn sie hinterlassen Spuren – nicht auf dem Boden, sondern in uns.