Wer empfängt Sie auf der Ranch de Diabat?

Wer heißt Sie in Essaouira willkommen? 6 Fragen an Erika

Es gibt viele Gründe, eine Reise nach Marokko zu planen und Essaouira zu besuchen.

Einige davon haben wir bereits in den letzten Monaten im Blog des Ranch de Diabat geteilt, und heute erzählen wir Ihnen einen weiteren: Auf der Ranch de Diabat in Essaouira erwarten Sie Omar und Mohamed sowie Erika, die 2006 beschloss, Italien zu verlassen, um in Marokko zu leben.

Erika verbindet die typisch marokkanische Gastfreundschaft mit einem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse westlicher Touristen: eine perfekte Mischung, um Reiseerlebnisse in Marokko zu schaffen, die auf die Bedürfnisse der Reisenden zugeschnitten sind, mit dem Ziel, unvergessliche Emotionen zu schenken.

Wann hast du deine erste Reise nach Marokko gemacht und wie hast du sie organisiert?

Das erste Mal war 2006: Mit dem Rucksack bin ich allein aufgebrochen, um 25 Tage durch Marokko zu reisen, den Weg mit meinem geliebten Lonely Planet geplant und öffentliche Verkehrsmittel genutzt, um von einem Ort zum anderen zu gelangen. Während dieser Wochen habe ich viel Zeit mit mir selbst, meinen Gedanken und meinem Reisetagebuch verbracht... aber ich habe mich nie allein gefühlt, denn ich habe viele Menschen getroffen, Reisende und Einheimische, deren Sprache ich noch nicht kannte, mit denen ich aber immer angenehme Gespräche führen konnte.

Dann hast du beschlossen, dein Leben zu ändern: Wann ist das passiert? Wie hast du dich gefühlt? Gegen welche Vorurteile musstest du kämpfen?

Ich habe beschlossen, mein Leben zu ändern, sobald ich Omar kennengelernt habe, ohne zweimal nachzudenken: Zunächst wollte ich einfach meine erste Reise nach Marokko verlängern, aber ich hatte nicht genug Geld auf der Bankkarte, um den Flug zu verschieben. Also bin ich nach Hause zurückgekehrt, habe meinen Job gekündigt und meinen Eltern gesagt, dass ich versuchen möchte, eine Zeit lang in Marokko zu leben. Ich hatte ihnen nichts von Omar erzählt, aber ich glaube, sie hatten es verstanden.

Am Anfang waren sie von meiner Entscheidung ziemlich schockiert: Die Einzige, die mich immer unterstützt hat, war meine Großmutter mütterlicherseits.

Eines der Dinge, die mir am meisten leid taten, zurückzulassen, war sicherlich der Sport: Ich war Schiedsrichterin im Männerfußball, ein Bereich, in dem ich mir durch harte Arbeit eine wichtige Rolle erarbeitet hatte, trotz des weit verbreiteten Machismus. Es tat mir leid, dieses Kapitel meines Lebens abrupt zu beenden, aber Marokko hat mir geholfen, eine schöne Genugtuung zu erlangen: Für eine Zeit habe ich auch hier im Männerfußball gepfiffen, habe berufliche Anerkennung erhalten und konnte diese Leidenschaft, die mich viele Jahre begleitet hat, angemessen abschließen.

In Italien habe ich leider auch viele Freunde zurückgelassen: Es war nicht einfach, ihr Verständnis zu gewinnen, und ich musste gegen die Vorurteile kämpfen, von denen mich einige mit Schleier und eingesperrt zu Hause vorstellten.

Und doch... in 18 Jahren kann ich Ihnen garantieren, dass ich nie den Schleier tragen oder aufhören musste, das zu tun, was ich liebte (Sport, Freunde, Reisen).

Natürlich mussten Omar und ich in einigen Dingen Kompromisse eingehen, wie jedes Paar, aber meine Freiheit wurde nie in Frage gestellt.

Gab es anfangs Schwierigkeiten? Geht es jetzt besser?

Ich hatte nie Angst vor der Sprache, der Religion oder der Notwendigkeit, mich an eine Kultur anzupassen, die anders ist als meine eigene.

Zu Beginn waren die größten Schwierigkeiten, das Verständnis meiner Eltern zu gewinnen und etwas zu finden, womit ich meinen Lebensunterhalt verdienen konnte. Beide Probleme sind inzwischen weitgehend gelöst und überwunden: Nicht nur, weil meine Eltern verstanden haben, dass dies der richtige Weg für mich war, sondern vor allem, weil Omar und ich ein gut strukturiertes Unternehmen aufgebaut und auch eine Familie gegründet haben.

Wie in allen Familien gibt es weiterhin Herausforderungen: die Erziehung der Kinder, die Ehe, berufliche Angelegenheiten... Aber kulturelle Unterschiede waren nie ein Problem: Ich bin den Menschen hier immer mit Respekt begegnet und habe mich immer integriert gefühlt.

Was vermisst du am meisten und was lässt dich sagen: "Ich habe die richtige Entscheidung getroffen"?

Ich kann nicht leugnen, dass ich meine Heimat, meine Familie und auch wichtige Freundinnen vermisse...

Ab und zu muss ich nach Italien zurückkehren oder irgendwohin reisen, um "europäische Luft zu schnappen" und mich nach intensiven Arbeitsphasen wieder aufzuladen.

Es gibt jedoch mehrere Gründe, warum ich überzeugt bin, die richtige Entscheidung getroffen zu haben: das Lächeln und die Herzlichkeit, mit denen ich von Anfang an empfangen wurde, obwohl ich aus einem anderen Land mit einer anderen Kultur und Religion komme; die berufliche Herausforderung, diesen Weg in einem Land zu gehen, in dem es noch viel aufzubauen gibt und wo die Bürokratie nicht so komplex ist wie in Italien.

Ich glaube auch, dass die Qualität meines Lebens sehr hoch ist: Meine Familie und ich arbeiten mit Tieren, leben inmitten der Natur, in einer Umgebung, die Gelassenheit und Wohlbefinden vermittelt. Die größte Freude ist es, unsere Kinder zu hören, wenn sie ihren italienischen Freunden von ihrem Leben in Essaouira erzählen und stolz darauf sind, ein Dromedar zum Geburtstag geschenkt bekommen zu haben!

Womit beschäftigst du dich genau auf der Ranch?

Auf der Ranch kümmere ich mich um viele Dinge: Anfangs habe ich das Büro eröffnet, mich um die Verwaltung, den Vertrieb, das Personalmanagement und die Unternehmensausgaben gekümmert.

Im Laufe der Jahre haben wir ein Team aufgebaut, sodass ich die Verwaltungsarbeit mit anderen teilen und mich auch der "praktischeren" Seite widmen kann: nicht nur der Planung, dem Marketing, den Kontakten mit Agenturen und Reiseveranstaltern, sondern vor allem der Arbeit vor Ort mit meinen geliebten Pferden. Mit ihnen zu leben, sie zu pflegen und mich vom Wind während der Ausritte leiten zu lassen, sind unbezahlbare Emotionen, die ich gerne mit den Menschen teile, die mit uns reisen.

Ist es ein Vorteil für westliche Touristen, dass du Italienerin bist?

Ja, ich glaube, dass es ein Vorteil ist, Italienerin zu sein, weil sie in mir organisatorische Fähigkeiten und Seriosität sehen, was ihnen die Möglichkeit gibt, mir ohne Bedenken zu vertrauen. Ich möchte jedoch betonen, dass diese Eigenschaften auch bei vielen marokkanischen Kollegen zu finden sind: Ich bin eine atypische Auswanderin, ich bin aus Liebe hierher gekommen, nicht um die Ressourcen dieses Landes auszunutzen oder Dinge zu tun, die ich in Italien aufgrund bürokratischer Schwierigkeiten nicht hätte tun können.

Von der lokalen Gemeinschaft habe ich definitiv das Konzept der "GASTFREUNDSCHAFT" perfekt gelernt: "Setz dich hierhin, lass uns ein bisschen reden, mit Worten, Gesten, Lächeln".

So funktioniert es hier, auch an den touristischsten Orten, wo der Wunsch, etwas zu verkaufen, nie den Wunsch übertrifft, dem Kunden ein kleines Geschenk zu machen. Der Wunsch, sich an einen Tisch zu setzen und Zeit miteinander zu verbringen, hat immer Priorität. Also, wenn Sie zur Ranch de Diabat kommen, werden wir Sie mit offenen Armen empfangen und Ihnen das Gefühl geben, zu Hause zu sein.

Milena Marchioni